Der Wert der Objekte: Museen und Communities

Link zu den Filmen auf der Webseite des Goethe-Instituts Angola

 

2019 produzierten die Filmemacher Carlos da Silva Pinto und Roberto Manhães Reis fünf Kurzvideos zu Ausstellungsobjekten im Ethnologischen Museum Berlin (EMB) und im Museu Nacional de Antropologia Luanda (MNA). Die Filme zeigen Gemeinsam- und Besonderheiten der beiden Sammlungen und wurden sowohl in den Museen als auch in den Herkunftscommunities in Angola gedreht. Drei der im Fokus stehenden Objekte finden sich in ähnlicher Form in beiden Museen, jeweils zwei Objekte gibt es so nur in einer Sammlung.

Die Kurzfilme lassen die Geschichte der Objekte, ihre symbolische bzw. rituelle Bedeutung sowie ihre aktuelle Einbindung in die verschieden Gesellschaften Angolas lebendig werden. Auf den Dreharbeiten wurden die Regisseure von der Anthropologin Engrácia de Oliveira vom MNA begleitet, die sie wissenschaftlich beriet und die Interviews führte.

Jetzt sind die Filme in beiden Museen über Videostationen abrufbar und erläutern nicht nur einzelne dort ausgestellte Stücke, sondern zeigen auch die gemeinsame Geschichte und Interdepenenz der beiden Sammlungen. Gleichzeitig werfen die Videos viele Fragen auf: Warum wurden die Stücke gesammelt? Welche Bedeutung haben sie heute und für wen? Wer erhebt Anspruch auf sie und mit welcher Begründung?

 


Henrique Abranches - Eine angolanische Linie

 Link zum Video auf der Webseite des Goethe-Instituts Angola

 

Dieses dokumentarische Video bildet eine Hommage an den angolanischen Schriftsteller und Anthropologen Henrique Abranches (1932-2004), der bis heute als der Vater des angolanischen Comics gilt. Er war gebürtiger Portugiese, aber kam schon in seiner Jugend nach Angola, wo er sich aktiv am Kampf gegen die Kolonialmacht beteiligte. In den Beschreibungen seiner Freunde und ehemaligen Schüler, wie Abraão Eba, Lito Silva, Sérgio Piçarra, Carnot Júnior, Lindomar und Olímpio de Sousa wird deutlich, dass Abranches weitaus mehr war als nur ein Comiczeichner. Zusammen mit dem Schriftsteller Pepetela gründete er das Zentrum für angolanische Studien in Algerien. Er war einer der Mitbegründer des angolanischen Schriftstellerverbandes, sowie des Nationalen Verbandes der Bildenden Künstler. Die leidenschaftlichen Erinnerungen und Erzählungen seines Lebens und Einflusses bestätigen, dass Abranches ein Meister war, ein Vater, ein Großvater, aber auch eine Inspiration für jung und alt, sodass seine Schüler auch noch bis heute seine Reichweite in ihren ganz eigenen Comics spüren.


Im Gespräch: Angolaner:innen in Berlin

 

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